Aufführung 11/23 (Sopran: Andjela Todorovic)
Am Land deiner Ufer ertrunken (Partitur Rhein-Lieder I, PDF)
Gedanken an den Rhein (Partitur Rhein-Lieder II, PDF)
Niedrigwasser (Partitur Rhein-Lieder III, PDF)
Hierbei handelt es sich um drei eher düstere Vertonungen von eigenen Gedichten zum Thema "Rhein", für Sopran, Cello, Fagott und Klavier. Im ersten Gedicht/Liedtext wird die eher rhetorische Frage behandelt, ob man an Land in seinen Gedanken, Erinnerungen und Emotionen ertrinken kann. Das zweite Lied thematisiert eher allgemeine Ausführungen zum Rhein, im letzten wird die Umweltproblematik mit ihren negativen Auswirkungen auf das Gewässer kritisiert.
Texte:
Am Land deiner Ufer ertrunken
Rhein, an deinen Ufern zerschellet,
was so lang getrieben,
als einst mal ward` der Morgen erhellet,
nur die Schatten sind geblieben.
Rhein, im Sturme hast zerschlagen,
was mühsam auferstanden,
als die Zweige grün getragen
wird nicht mehr anlanden.
Rhein, der Seele Schmerz im Feuer
einst ward` der sonn'beschienene Weiher
zerfallen der steinerne Thron.
Gedanken an den Rhein
Rhein, oh Rhein, in goldenen Wogen,
hast mich in deinen Bann gezogen,
für immer wirst sein.
Rhein, oh Rhein, frenetische Wellen,
gespeist aus unerschöpflich' Quellen,
Niemals wirst Du mein.
Rhein, oh Rhein, aus dir geboren,
und wird ohn' dich verloren,
immer bleibt allein.
Rhein, oh Rhein, dein schaumgeboren' Kind,
der Töchter drei sind,
sich niemals entzwein.
Rhein, oh Rhein, im tiefsten Schatten,
Übereinkunft sie hatten,
niemals sind ein.
Rhein,oh Rhein, mit welcher Geschicht',
nimmst uns alle Du in die Pflicht,
niemals wirst verzeih'n.
Rhein, oh Rhein, in deinen Gründen,
was ist zu finden,
nimmer findet sich ein.
Niedrigwasser
Trocken, staubzerfallen Untergrund,
Fußspuren, eingedörrtes Bett,
mit Kies zugesetzter Schlund,
von blühend` Leben nur nur Skelett.
Sterbend` Fisch, stinkende Leichen,
ausgehaucht Atem letzter Schrei,
Aasfresser im Schlick umherstreichen,
ausgelaugt Glieder, schwer wie Blei.
Verdurstetes Gehölz voll Fäule,
zerborsten einst kräftig Stamm,
im Wüstenwind klagendes Geheule,
einst tiefe Wasser verbleiben nur klamm.
Niedrigster Pegel, von Steinen gesäumt,
mit sengend` Hitze beladen,
letzte Welle, letztmalig aufgebäumt,
freiliegend Aas, bevölkert von Maden.
Was bist Du, Rhein, nur so verkommen,
einstmals uns alle ernähret,
haben Dich von uns selbst genommen,
ab jetzt für immer entbehret.